Die Behandlung der Arthrose mit Hyaluronsäure Was ist Hyaluronsäure?  
  Die Hyaluronsäure (Hyaluronan, Natriumhyaluronat) ist einer der Hauptbestandteile der Zwischenzellsubstanz. Sie erfüllt dort beim Erwachsenen wie beim Embryo verschiedene Funktionen und dient so in erster Linie als Struktur – und Informationssubstanz. Das Molekül besteht aus sich regelmäßig wiederholenden Folgen von Disacchariden, Glucuronsäure und N-Acetyl-Glucosaminen. Das Molekulargewicht beträgt je nach Molekülgröße bzw. Kettenlänge zwischen 4000 und 8000000 Dalton. Vermutlich begründen die Unterschiede in der Größe des Moleküls die verschiedenen Wirkungen, die Hyaluronsäure im Gelenk bzw. am Gelenkknorpel entfaltet Hyaluronsäure ist gleichzeitig auch Hauptbestandteil der Gelenkflüssigkeit und der Knorpelzelle. Zwischen diesen Zellen und der Gelenkflüssigkeit sowie der Zwischenzellsubstanz besteht ein kontinuierlicher Austausch.  
  Wie wirkt Hyaluronsäure?  
  Hyaluronsäurepräparate werden in das arthrotische Gelenk eingespritzt. Dort wirken sie einmal als Schmiermittel und zum anderen entzündungshemmend. Die Länge der Molekülketten beeinflusst die Viskoelastizität des Präparates also seine Schmiereigenschaften. Je länger die Ketten der Moleküle sind, desto zäher ist die Gelenkschmiere. Welche Molekülgröße die beste Wirksamkeit hat ist noch umstritten, deshalb unterscheiden sich die von den verschiedenen Herstellern angebotenen Präparate vor allem in diesem Punkt.
Durch die Therapie sind langfristige Beschwerdebesserungen, die nicht selten über ein Jahr andauern zu erreichen. Es sind allerdings auch kürzere wie längere Wirksamkeitsintervalle möglich.
 
  Wann ist eine Spritzenbehandlung sinnvoll?  
  Diese Spritzenbehandlung ist bei der Arthrose dann sinnvoll, wenn einfachere Methoden nicht zum Ziel, einer Beschwerdefreiheit oder –besserung führen und wenn eine Operation noch nicht notwendig erscheint oder aus anderen Gründen vermieden werden soll. Grundsätzlich kann man annehmen, dass die Wirksamkeit der Spritzenbehandlung besser ist, wenn die Arthrose noch nicht so weit fortgeschritten ist, d.h. der Gelenkknorpel noch nicht zu stark geschädigt ist.
Wenn der Gelenkschmerz in erster Linie belastungsabhängig ist, kann von der Injektionsbehandlung die beste Wirkung erwartet werden, weil der Belastungsschmerz auf einen Mangel von Gelenkschmiere hindeutet.
Ruhe- oder Nachtschmerzen liegen oft bei aktivierten Arthrosen vor und deuten ebenso wie ein Gelenkerguss auf eine Entzündung des Gelenkes hin. In diesen Fällen ist eine Vorbehandlung erforderlich, die den Entzündungszustand eindämmt. In entzündeten Gelenken kann die Hyaluronsäure keine wesentliche Wirkung entfalten. Meist wird eine Kortisoninjektion vor der Hyaluronsäurespritze zu diesem Zweck eingesetzt.
 
  Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten?  
  Die Hyaluronsäurepräparate, die derzeit angeboten werden, sind durchweg gut verträglich, da sie überwiegend synthetisch hergestellt werden und dadurch wenig allergene Wirkung entfalten. Trotzdem sind vereinzelt Schmerzen, Schwellungen und auch Gelenkergüsse in der Folge solcher Injektionen aufgetreten. Wie bei allen Injektionen besteht zusätzlich immer die Möglichkeit einer Keimverschleppung in das gespritzte Gelenk. Dies ist eine ernste Komplikation, die sofortige ärztliche Behandlung notwendig macht. Die Symptome einer solchen Gelenkinfektion sind Schwellung, Schmerzen, Rötung, Überwärmung, Bewegungseinschränkung und unter Umständen auch Fieber.  
  Was kostet die Behandlung mit Hyaluronsäure?  
  Die Fertigspritzen für eine Behandlungsserie kosten zwischen 210.- und 250.- €. Hinzu kommen die regulären Behandlungsgebühren nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).
Die gesetzlichen Krankenversicherungen bezahlen diese Form der Behandlung in der Regel nicht. Im Zweifel lohnt es sich durchaus mit der jeweiligen Krankenkasse über eine Beteiligung an den Kosten zu verhandeln.